"Show me the way with your melody.."
Ein Abend mit Blackbriar – am Tag danach muss ich das Erlebnis festhalten für euch
Gestern hatte ich einen dieser magischen Abende mit einer meiner absoluten Lieblingsbands: Blackbriar.
Ich durfte sie jetzt schon zum dritten Mal live erleben, diesmal hier in Leipzig – und zu Ehren ihrer ersten eigenen Headliner-Europa-Tour habe ich mir ein VIP-Ticket gegönnt.
Schon beim Reinkommen war so eine besondere Energie in der Luft. Wir haben unsere VIP-Badges und signierten Poster abgeholt und standen dann direkt vor der ganzen Band.
Was mich da sofort berührt hat:
Sie traten so als Einheit auf. Man hat gespürt: Das ist eine Band. Ein echtes Band. Ein Band zwischen Menschen.
Und genau darüber möchte ich heute mit dir sprechen:
👉 Support-Systeme.
👉 Menschlichkeit auf der Bühne.
👉 Warum es nicht perfekt sein muss –
& gerade dann so heilend sein kann.
Lieber als Podcast anhören?
Podcast „Echos der Seelenstimme“ Folge 51 auf allen Plattformen
René der Drummer stand auf und rief in die Runde:
"Sorry guys! I fucked it up!"
Wenn die Stimme nicht auf der Höhe ist – aber das Herz dafür umso mehr
Zora, die Sängerin von Blackbriar, hat vorher schon online geteilt, dass sie mit einer Erkältung zu kämpfen hat. Im Tourbus ging wohl eine ordentliche Erkältungswelle um und sie hat alles gegeben, um die Shows trotzdem singen zu können.
In der Location war es auch noch ziemlich kalt, alle standen mit dicken Jacken herum. Man hat gemerkt: Sie ist nicht in Topform. Und genau deshalb hat die Band sie unglaublich liebevoll getragen:
Sie hat wenig gesprochen,
die anderen Bandmitglieder haben das Reden übernommen,
sie durfte ihre Stimme so gut es ging schonen, bis es auf die Bühne ging.
Und trotzdem:
Als es dann losging, hat sie alles gegeben.
Nicht perfekt – aber mit ganzem Herzen.
Sie hat nicht alle Töne wie auf der Studioaufnahme getroffen. Sie hat nicht alle Noten so lange gehalten, wie sie es normalerweise tun würde. Und weißt du was?
Es war vollkommen okay. Mehr als okay. Es war menschlich. Echt. Berührend.
Genau hier möchte ich eine Brücke schlagen zu meinem Unterricht.
Singen als Heilung – nicht als Perfektionssport
Ich bin auf der einen Seite ganz klassische Gesangslehrerin.
Auf der anderen Seite bin ich zutiefst davon überzeugt:
Singen kann heilen.
Singen kann Ängste lösen.
Singen kann Unsicherheit schmelzen lassen.
Singen kann dir zeigen, wie selbstwirksam du bist.
Wenn du dich traust, auf eine Bühne zu gehen, vor anderen zu singen – egal ob groß oder klein, ob Karaoke oder Konzert – dann erprobst du Selbstwirksamkeit. Du erlebst: Ich kann etwas. Ich bewege etwas. Ich berühre Menschen.
Und genau dabei möchte ich dich begleiten:
Nicht nur bei „reinem“ Singen, sondern auch in deiner Persönlichkeitsentwicklung durchs Singen.
Der Abend mit Blackbriar war dafür ein Paradebeispiel:
Zora war nicht in Bestform.
Sie hat trotzdem gesungen.
Sie hat ihr Bestes gegeben – mit den Ressourcen, die sie an diesem Tag hatte.
Und das ist es, was zählt.
Nicht Perfektion, sondern Präsenz. Nicht Fehlerlosigkeit, sondern Herz.
Wenn du einen Song vorträgst – aus welchem Grund auch immer – dann muss es nicht perfekt sein.
Wichtig ist:
dass du dein Herz hineingibst,
dass du alles gibst, was du bis zu diesem Zeitpunkt gelernt hast,
dass du jetzt deine Wahrheit singst.
Das ist das Wertvollste, was du anderen schenken kannst.
Druck, Leidenschaft und warum Berufsmusiker trotzdem weitermachen
Natürlich gibt es auch eine ganz praktische Seite:
Wenn du Berufsmusiker bist und eine Tour geplant ist, kannst du nicht einfach sagen: „Ach, ich bin krank, wir sagen mal alles ab.“ Da hängen Menschen, Verträge, Geld und Organisation dran.
Aber:
Die meisten Menschen, die diesen Weg wählen, tun es aus Leidenschaft. Und genau diese Leidenschaft habe ich gestern so stark gespürt.
Ja, da ist Druck.
Aber da ist auch:
das Herz für die Fans,
der Wunsch, etwas zu geben,
die Liebe zur Musik.
Und genau darin liegt die große Wahrheit:
Du musst nicht perfekt sein, um wertvoll zu sein.
Du musst nicht gesund und in Höchstform sein, um berühren zu dürfen.
Du darfst auf die Bühne gehen – mit all deiner Unvollkommenheit – und trotzdem (oder gerade deswegen) Großes erschaffen.
Ohne Support-System geht es nicht – weder auf der Bühne noch im Leben
Was mich an diesem Abend besonders berührt hat, war das Support-System dieser Band.
Und das, was ich dir in meinem Unterricht auch immer wieder ans Herz lege:
Such dir Menschen, die dich tragen. Und lass dich tragen.
Das kann sein:
Familie
Freunde
Lehrer
andere Musiker
Menschen, mit denen du zusammenarbeitest
eine Karaoketruppe
oder einfach ein Mensch, der an dich glaubt
Ich liebe meine Karaoke-Abende so sehr, weil sie für mich wie ein heiliger, geschützter Raum sind. Viele kommen am Anfang mit dem Satz:
„Ich komme nur zum Zuhören, ich singe (noch) nicht.“
Und weißt du was?
Die wenigsten halten das durch. 😄
Weil sie sich so sicher fühlen, dass sie irgendwann doch auf die Bühne gehen.
Nicht perfekt. Nicht fehlerfrei. Aber echt.
Und genau das ist es.
Eine Support-Gruppe, ein sicherer Rahmen, Menschen, die dich nicht auslachen, sondern mit dir lachen.
Der „Fuck-Up“-Moment: Ein vergessener Text und ein genialer Drummer
Kommen wir zu dem Moment, den ich dir am Anfang schon angeteasert habe.
Es geht um den Song „Cicada“, einer meiner absoluten Lieblingssongs vom letzten Album.
Nach dem ersten Chorus, in der zweiten Strophe, ist es passiert:
Zora hat den Anfang vom Text vergessen.
Man hat gemerkt, wie unangenehm ihr das war. Sie ist ein bisschen nach hinten in Richtung Schlagzeug gegangen, wollte sich sortieren. Nach ein paar Zeilen hatte sie sich wieder gefangen und war bereit, weiterzumachen.
Und dann kam der Moment, bei dem mir das Herz aufgegangen ist.
Der Drummer hat plötzlich etwas völlig anderes gespielt, ist aufgestanden und rief:
„Stop, stop, stop, stop! I fucked it up, I’m sorry!“
So nach dem Motto:
Ich hab’s verkackt, lasst uns nochmal von vorne anfangen.
Und ich stand da, hab meine Freunde angeschaut, wir haben uns angelächelt – und ich dachte mir nur:
Wie schön kann ein Support-System bitte sein?
Denn ganz ehrlich:
Jeder auf der Bühne wusste, was passiert war.
Man hätte weiterspielen können, so tun, als sei alles normal.
Aber der Drummer – der sowieso die Rampensau und Spaßvogel der Band ist – hat die Situation übernommen.
Er hat gesagt:
Ich nehm das jetzt auf mich. Ich stoppe die Situation. Ich sorge dafür, dass wir lachen können.
Und genau das ist passiert.
Die ganze Stimmung hat sich gelöst. Lachen, Durchatmen, Neustart.
Zora hat gelächelt, man hat richtig gesehen, wie ihr ein Stein vom Herzen gefallen ist.
Sie hat den Song danach mit einer völlig anderen Energie gesungen.
Leichter. Freier. Getragener.
Das ist gelebter Support.
Das ist gelebte Menschlichkeit.
Das ist das, was wir uns auf der Bühne und im Leben wünschen dürfen.
Wenn eine Band keine Band ist – und was Blackbriar anders macht
Ich muss dabei an meine erste Band zurückdenken.
Wir hatten nur einen einzigen Auftritt. Und wenn ich ehrlich bin:
Wir waren keine Band. Wir waren einfach nur Menschen, die gleichzeitig auf einer Bühne standen.
Jeder hat sein eigenes Ding durchgezogen.
Ich selbst war total verklemmt, wollte ein mysteriöses Image aufbauen und war überhaupt nicht locker.
Witzigerweise war es damals auch der Drummer, der versucht hat, die Situation aufzulockern:
Er holte sein Bier, setzte sich vorne auf den Bühnenrand, machte einen Spruch, ging wieder nach hinten und wir spielten weiter.
Damals fand ich das furchtbar.
Heute weiß ich:
Er hat versucht, genau das zu tun, was der Drummer von Blackbriar so wundervoll gemacht hat: die Situation entspannen.
Ich konnte es damals nicht wertschätzen – und das ist schade.
Aber heute sehe ich den Unterschied so klar:
Eine Gruppe, die gleichzeitig auf der Bühne steht, ist noch keine Band.
Eine Band ist ein Band – etwas, das sie innerlich verbindet, auch wenn es mal kracht.
Blackbriar ist eine Band.
Das spürt man.
Und ja, ich bin mir sicher, die haben auch Tage, an denen sie sich gegenseitig zerfleischen möchten. Das ist normal.
Aber sie raffen sich immer wieder auf. Sie supporten sich. Sie ziehen an einem Strang.
Und genau das wünsche ich dir – egal ob als Band oder als Solo-Sänger mit Support-System.
Auch für deine Seelenstimme: Such dir Menschen, die dich tragen
Vielleicht möchtest du gar nicht als Band auf die Bühne.
Vielleicht möchtest du für dich singen:
um Ängste zu lösen,
um dich von psychischen Belastungen zu erholen,
um deine Persönlichkeit zu stärken,
um wieder Vertrauen in dich zu finden.
Auch da gilt:
Du musst da nicht alleine durch.
Du darfst dir gezielt Menschen suchen, die dich unterstützen.
Du darfst Menschen ansprechen und sagen: „Hey, kannst du mich ein Stück begleiten?“
Du darfst dir Lehrerinnen, Mentorinnen, Freundinnen oder musikalische Weggefährten suchen.
Und falls du dich gerade ertappt fühlst bei dem Gedanken:
„Ich bin noch nicht gut genug, um zu singen / zum Karaoke zu gehen / in einen Kurs zu kommen“ –
dann atme einmal tief durch.
Denn genau dieser Gedanke hindert dich daran, in ein Support-System hineinzuwachsen, das dich tragen könnte.
Echte Musik vs. KI – warum Konzerte so wichtig sind
Zum Schluss noch etwas, was mir ebenfalls sehr am Herzen liegt.
Ich ermutige dich aus tiefstem Herzen:
Geh auf Konzerte.
Das Gefühl, live Musik zu erleben, ist etwas ganz anderes als eine Playlist im Hintergrund.
Gerade in Zeiten von:
elektronischer Musik
und noch mehr: KI-generierter Musik
finde ich es so wichtig, echte Menschen mit echten Stimmen und echten Instrumenten zu supporten.
Ich bin beim Recherchieren neulich wieder über diese KI-Spielereien gestolpert:
„Wenn Sängerin XY Song Z von Band XY singen würde…“ – alles KI-generiert.
Und ja, es mag eine Spielerei sein.
Aber ganz ehrlich:
Es ist nicht echt.
Wenn eine Sängerin wirklich einen Song covert – mit ihrer Stimme, ihrem Körper, ihren Emotionen – dann ist das Kunst.
KI-Musik kann vieles imitieren, aber sie hat keinen Körper, der zittert, kein Herz, das klopft, keine Seele, die einen schlechten oder guten Tag hat.
Und genau das liebe ich an Musik: das Menschliche.
Stars sind auch nur Menschen – also darfst du es erst recht sein
Ich wollte eigentlich noch ein süßes Video von Amy Lee (Evanescence) verlinken, in dem man ihre „Fuck-Ups“ auf der Bühne sieht – Text vergessen, andere Strophe gesungen, Ton verhauen – aber ich habe es leider nicht wiedergefunden.
Was mir aber davon geblieben ist, ist das Gefühl:
Sie steht da oben und weiß ganz genau:
„Ja, ich hab’s gerade verkackt. Und? Ich sing weiter.“
Sie schaut verschmitzt zur Kamera, lacht es weg, ist souverän.
Warum? Weil sie vermutlich schon so oft etwas verhauen hat, dass sie darüber stehen kann.
Und genau das möchte ich dir mitgeben:
Nicht mal Stars sind perfekt.
Du hast vielleicht das Bild, dass sie es sind – aber sie wissen sehr wohl, dass sie es nicht sind.
Also hör auf, von dir selbst mehr zu verlangen, als sie von sich verlangen.
Der Moment gestern, in dem Zora ihren Text vergessen hat, war für mich zutiefst menschlich.
Nicht schön für sie – aber wunderschön für uns alle als Erinnerung daran, dass wir Menschen sind.
Und die Art, wie die Band das mit Humor und Liebe aufgefangen hat, war einfach nur: Gold.
Deine Stimme. Deine Menschlichkeit. Deine Lernerfahrung.
Jeder „Fuck-Up“ auf der Bühne, in der Karaoke-Bar, im Unterricht oder im Wohnzimmer ist am Ende:
eine Lernerfahrung,
ein Schritt Richtung Souveränität,
ein Moment, der dich wachsen lässt.
Egal, ob du es souverän löst oder es sich erst mal nur peinlich anfühlt –
wichtig ist:
Du machst weiter. Du singst weiter. Du lebst weiter.
Wenn du Blackbriar liebst – oder lieben lernen möchtest
Zum Abschluss noch ein bisschen Herzenswerbung aus voller Überzeugung:
Hör dir Blackbriar auf Spotify oder deiner Lieblingsplattform an.
Sie haben drei wunderschöne Alben und mehrere EPs veröffentlicht.
Mysteriös, romantisch, leicht gothisch angehaucht, voller Mythen, Geschichten und einer Stimme, bei der ich dahinschmelze.
Ich nutze ihre Songs auch super gern im Unterricht.
Wenn du sagst:
„Ich liebe diese Band / diese Art Musik – und ich möchte meine Stimme verbessern“
dann ist das ein absolutes Match.
Schreib mir gerne – meine Kontaktdaten findest du wie immer in den Shownotes bzw. unter meinen Vortex Vocals Links.
Lass uns ins Gespräch kommen 💬
Ich würde sooo gerne deine Gedanken dazu lesen:
Hattest du schon Momente auf Konzerten, die dich tief berührt haben?
Kennst du deine eigenen „Fuck-Up“-Momente beim Singen?
Hast du sie souverän gelöst?
Oder war es einfach nur peinlich – und du hast danach trotzdem weitergesungen?
Schreib es mir in die Kommentare.
Lass uns darüber reden. Lass uns austauschen. Lass uns menschlich sein.
💙
Meine Herzensenergie geht raus zu dir, Starseed.
deine Julia
💫 Verbinde dich mit mir
Deine Stimme ruft – und vielleicht ist jetzt der Moment, ihr zuzuhören.
Wenn du spürst, dass dich meine Worte oder meine Arbeit ansprechen, freue ich mich, von dir zu hören.
Lass uns gemeinsam entdecken, was deine Stimme zum Leuchten bringt.
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💙 Ich freue mich auf deine Energie.